stylen.de

Steinzeitdiät, Low Carb oder Fettarm – wie ernähre ich mich denn jetzt richtig?

Nahezu jedes Jahr gibt es neue Trends auf dem immer größer werdenden Ernährungssektor. Galt es bis vor wenigen Jahren noch als gesichertes Wissen, dass gesunde Ernährung fettarm, vitaminreich und reich an Kohlenhydrate sein sollte, gibt es seit einiger Zeit die Jünger des Low Carb. Sie sind felsenfest davon überzeugt, das nur kohlenhydratarme- oder sogar vollkommen freie Ernährung dem Menschen guttut. In jüngster Zeit ist nun auch noch ein weiterer Trend hinzugekommen. Steinzeitdiät heißt die Wunderwaffe und sie propagiert rotes Fleisch und frische Kräuter. Aber was ist jetzt wirklich richtig?

Die Ernährungspyramide

Entgegen anderslautender Äußerungen diverser Ernährungsgurus hält sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, kurz DGE, noch immer an die Ernährungspyramide. Diese wurde jedoch im Jahr 2005 zum ersten Mal seit über 10 Jahren modifiziert. In der neuen Empfehlung haben Obst und Gemüse die kohlenhydrathaltigen Lebensmittel als die bisher größte Lebensmittelgruppe verdrängt. Die Pyramide setzt sich nun folgendermaßen zusammen. Im unteren Teil, also dem Teil, der am meisten verzehrt werden soll, stehen 43% Obst und Gemüse. Direkt danach kommen die Kohlenhydrate mit 30%. Die dritte Ebene wird von den Milchprodukten mit 18% gebildet, dann kommen tierische Proteine (Fleisch, Fisch, Ei etc.) mit 7% und 2% bleiben noch für Öle und Fette.
Hinzu kommen noch die 10 Regeln für eine vollwertige und gesunde Ernährung der DGE. Sie lauten in aller Kürze:
– Lebensmittelvielfalt
– Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln
– 5 mal am Tag Gemüse und Obst
– Täglich Milchprodukte, einmal die Woche Fisch – Fleisch und Eier in Maßen
– Wenig Fett
– Zucker und Salz in Maßen
– Reichlich Flüssigkeit
– Schonende Zubereitung
– Die Mahlzeiten genießen
– Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
Von einseitiger Ernährung, totalem Verzicht und sinnenfeindlicher Kalorienzählerei scheint die DGE offensichtlich nichts zu halten. Doch wie kommt es dann immer wieder zu solch einseitigen Tipps.

Low Carb – oder Mangel macht schlank

Wer weniger Kohlehydrate isst, ernährt sich zum Ausgleich häufig vermehrt von tierischen Eiweißen und Fetten, was den meisten Ernährungswissenschaftler zu Folge zu einer Fehl- und Mangelernährung führt. Darüber hinaus hat eine amerikanische Studie an Mäusen gezeigt, dass die kohlenhydratarme Ernährung zu vermehrten Fettablagerungen in den Arterien führen kann, was auf die Dauer das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöht. Zudem ist noch nicht vollständig geklärt, in wieweit eine solche Ernährung zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit führt. Eines scheint unumstritten zu sein. Die erhöhte Aufnahme von Fetten und Eiweißen führt zu einem erhöhten Harnsäurespiegel, der wiederrum einen erhöhten Cholesterinspiegel nach sich zieht, die Nieren schädigen und zu Gichtanfällen führen kann. Allerdings ist auch wahr, dass ein konsequenter Verzicht auf Kohlenhydrate, wie übrigens jede Mangelernährung, zu (ungesunden) Gewichtsabnahmen führt. Wer nun also seine Pfunde mit diesem Mittel zum Purzeln bringen möchte, der sollte auf jeden Fall auf einen ausgeglichenen Säure-Basen Haushalt achten und versuchen die fehlenden Kalorien nicht durch Fleisch, sondern eher durch Fisch und vor allem mit Gemüse und Obst zu ersetzen.
Was für den Fleischkonsum bei der Low Carb Diät gilt, gilt selbstverständlich auch für die „Steinzeitdiät“.

Gesunde Ernährung – ein Fazit

Der Grundsatz einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ist ganz einfach. Von allem, was die Natur uns bietet dürfen wir kosten, wir müssen nur, wissen, wann wir aufhören sollen. Statt unseren Körper mit immer neuen Diäten zu knechten, sollten wir lernen wieder auf ihn zu hören. Dazu gehört zu essen wenn man hungrig ist und aufzuhören, wenn man satt ist. Hinzu kommt ausreichende Bewegung. Die DGE empfiehlt 30 – 60 Minuten Bewegung am Tag.