Der Migräne eilt ihr Ruf als Frauenkopfschmerz voran – viel zu oft wird behauptet, Migräne wäre kaum mehr, als eine Ausrede beim Sex. Dabei handelt es sich hier um eine ernstzunehmende und äußerst schmerzhafte Form von Kopfweh, deren Behandlung sich deutlich von der Behandlung bei normaler Kopfschmerzen unterschiedet.
Was genau ist Migräne?
Was unterscheidet Migräne von anderen Kopfschmerzen?
Wie man aufgrund der schwerwiegenden Begleiterscheinungen schon ahnen kann, ist Migräne mehr als nur ein schmerzender Kopf. Auch wenn über die genauen Ursachen von Migräne immer noch spekuliert wird, ist eines sicher klar: Bei einem Migräneanfall ist der ganze Körper betroffen. Neben motorischen und sensorischen Ausfällen schalte sich auch der Magen-Darm-Trakt ab – die Verdauung setzt aus. Als Folge können auch herkömmliche Schmerzmittel, die über die Verdauung aufgenommen werden, ihre Wirkung nicht entfalten. Entsprechend sind nicht nur die Auswirkung einer Migräne weitgreifender als bei anderen Kopfschmerz-Arten, sie ist auch schwerer zu behandeln.
Was hilft bei akuter Migräne?
Bei einem akuten Migräneanfall hilft vor allem eines: Konsequente Reizabschirmung. Abdunkeln, Ruhe schaffen, je nach Empfinden warme oder kalte Behandlungen sind der Notfallplan bei jedem Migränepatient. Da der Betroffene sich bei starker Migräne aber leider nicht immer zurückziehen kann, wird häufig auch auf spezielle Migräne-Medikamente zurückgegriffen. Als spezielles Migräne-Mittel werden vor allem Triptane verwendet, aber auch mit Medikamenten gegen Epilepsie und Depression sowie mit Betablockern können gute Erfolge erzielt werden – allerdings sollten diese Medikamente über einen längeren Zeitraum verwendet werden und dienen damit eher der langfristigen Behandlung.
Prävention für Migräne-Patienten
Wer die Migräne-Schmerzen dauerhaft loswerden will und dabei nicht auf Medikamente angewiesen sein will, hat allerdings auch eine Vielzahl von Möglichkeiten. Da Migräne vor allem unter Stress und bei einem unregelmäßigen Lebenswandel auftritt, kann hier als Prävention gut eingesetzt werden: Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training können schon im Vorfeld die Migräne-Anfälligkeit herabsetzen, ebenso ein geregelter Alltag. Ein weiterer Weg um der Schmerzfalle zu entgehen besteht darin, gezielt auslösende Faktoren zu meiden. Denn jeder Migräne-Patient hat seine eigenen Auslöser: Häufige Auslöser sind beispielsweise Rotwein, Schokolade oder bestimmter Weichkäse. In schlimmen Fällen kann auch der Hausarzt oder Schmerztherapeut helfen, einen angepassten Ernährungsplan auszuarbeiten. Diese vorbeugenden Maßnahmen sind einfach und für jedermann gut durchzuführen – und letztlich lohnt es sich in Hinblick auf empfundenes Leiden und vermeidbaren Arbeitsausfall, Migräne schon präventiv zu behandeln.
Letztlich ist Migräne zwar eine besonders intensive Art von Kopfschmerzen, allerdings ist niemand den Schmerzen hilflos ausgeliefert. Wer sein Leben in wenigen Aspekten anpasst, kann sich gut vor dem quälenden Kopfschmerz schützen. Entspannung ist der Schlüssel in der Migräne-Bekämpfung – und Entspannung ist schließlich auch für alle anderen Lebensbereiche vor allem eines: Ein wohltuender Gewinn!