Manchmal scheinen Trends wie die Jahreszeiten zu wechseln und oft überraschen sie, wie im Fall der beiden extremen Farben – Suicide Blonde, also eine blass-blonde Färbung der Haare und Granny Hair, zu Deutsch: Großmutterhaar. Ein Ursprung der Farben könnte im Punk- oder Emo-Styling liegen, doch warum kommt der Trend grade jetzt auf, wo die Mode sich mit teils bunten Kleidern, Hemden und kräftigen, erdigen Farben eher am Look der 60er orientiert? Auf den zweiten Blick scheint der Style an ein anderes Stück Kultur zu erinnern. Wir sind dem Trend auf die Spur gegangen.
Grau und Blass-blond – edle Erben des Punk?
Die Herkunft kann durch die Bewegungen demnach nicht komplett geklärt werden. Vielleicht liegt der Einfluss an einer ganz anderen Stelle als in Musik und Jugendbewegung? Das Styling in Verbindung mit Suicide Blonde ist oft auch ein rockiges – mit zerrissenen Jeans, im schicken Unterhemd und mit einem Kopftuch wirkt die Haarfarbe weniger nach Punk als mehr nach der Grunge-zeit zu Beginn der 90er. Punkt ist ungepflegter. Auch das Granny Hair entpuppt sich nach dem Besuch bei der guten Friseuse nicht als dünnes und gräulich-weißes Haar einer Großmutter. Ein roter oder lila Stich lässt das Haar bei guter Pflege positiv glänzen.
Wer hat, der färbt
Vielleicht liegt die Herausforderung der Haarfarben eher bei der Frage, wer sie sich leisten kann- und das ist nicht
Unter den Aspekten der aufwendigen Pflege und der blassen Erscheinung könnte der Trend auch dem Mittelalter entsprungen sein. Der Adel war bekannt dafür blasse Haut und in europäischen Häusern oft auch helle Haare zu haben – wer braungebrannt war, hatte dies von der Arbeit auf dem Feld. Die edle Erscheinung in Verbindung mit schicken Accessoires und passender Kleidung lässt zudem auch den Gedanken an eine moderne, extravagante Prinzessin zu.